Im Zuge der Beratungen für den Nachtragshaushalt wirbt die FDP Hilden für eine umfangreiche Realisierung des Integrierten Handlungskonzeptes für die Innenstadt, ausgenommen das Teilprojekt A4 (Gabelung). Nach Meinung der Freien Demokraten mache das Konzept nur Sinn, wenn man die Innenstadt als Gesamtheit betrachtet und nicht lediglich punktuelle Veränderungen vornimmt. „Wir wissen vor dem Hintergrund eines defizitären Haushaltes, dass wir massiv Einsparungen vornehmen müssen. Ein Abbau der Schulden hat oberste Priorität. Dennoch müssen wir endlich in unsere Innenstadt investieren, damit der Einzelhandel weiter wachsen kann und Hilden nicht den Titel der Einkaufsstadt an die Nachbarstädte verliert“, erläutert der Fraktionsvorsitzende, Rudolf Joseph. Damit üben die Freien Demokraten Kritik an SPD und CDU, die in der Vergangenheit versucht haben, die Vorschläge der Architekten und Bürger auf ein Minimum zu reduzieren. „Selten hat es ein Projekt mit einer solch großen Bürgerbeteiligung gegeben, es herrscht große Akzeptanz für das IHK in der Bürgerschaft. Auf der anderen Seite riskieren wir die Auszahlung von Landesfördermitteln, denn diese sind daran gebunden, dass messbare Verbesserungen vorgenommen werden. Wenn wir lediglich die Fahrbahn an der Gabelung rot streichen, bleiben wir auf den kompletten Kosten sitzen“, mahnt Joseph. Das Land trägt die Hälfte der Kosten. Die FDP weiß jedoch, dass auch die Finanzierung der anderen Hälfte bewerkstelligt werden muss; nicht so einfach bei der derzeitigen Haushaltslage. „Wir haben in den vergangenen Jahren viele Sparvorschläge vorgebracht. Von einer Reduzierung der Ausgaben für kulturelle Veranstaltungen über die Forderung der Privatisierung städtischer Parkhäuser bis zum Abriss der Stadthalle, die den Steuerzahler jährlich 700.000€ kostet. Hier war niemand bereit, den Rotstift anzusetzen. Beim IHK geht es um Investitionen: Auch die Gebiete um die Mittelstraße herum, müssen für den Einzelhandel attraktiv werden, wenn die Gewerbesteuereinnahmen steigen sollen“, argumentiert der Fraktionsvorsitzende. Zuletzt hatte die FDP gefordert, eine Beigeordnetenstelle einzusparen.
Die Freien Demokraten sehen auch die Gefahr, dass Städte wie Langenfeld oder Monheim Hilden den Rang als Einkaufsstadt ablaufen. „Die Anderen schlafen nicht und investieren viel Geld in ihre Innenstädte. Hilden hat immer Auswärtige angezogen, dies könnte sich in Zukunft ändern, wenn wir uns mit dem Status Quo zufrieden geben“, sagt Joseph zum Abschluss.
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